4.–5. Juli 2007
12–19 h
und nach Vereinbarung
Galerie in der Pappelallee
Vernissage
4. Juli 2007, 17 h
Im täglichen Wettkampf um die elektronischen Postfächer werden von Spamversendern immer ausgefeiltere Methoden der Verschleierung erfunden und von der gegnerischen Seite mit immer intelligenteren Filtern beantwortet. Manchmal aber scheinen die Algorithmen dabei ins Straucheln zu geraten, sie werden aus der Bahn getragen und die Resultate ihres Wirkens landen in einem Abseits der Unverständlichkeit.
Die aktuelle Ausstellung des Inbox Art Space lenkt die Aufmerksamkeit des Besuchers genau auf diese unerwarteten Abbrüche in der Computerlogik, die gerade für die massenhafte Produktion und den Versand von Spam so grundlegend ist: Um von Anti-Spam-Programmen nicht entdeckt zu werden, verwandeln Algorithmen mit Hilfe von Zufallsgeneratoren Text in bunte Bilder und produzieren damit bemerkenswerterweise Unikate in Serie.
Trotz absolut logisch scheinender Computertechnologie läuft dieser Prozess offenbar nicht reibungslos ab. Die Fehldrucken vergleichbaren Bilder verweisen somit auf die Fragilität eines Systems, auf dessen absolute Determinierung wir uns in unserer Zeit doch oft gerne unbedacht verlassen würden. Es spiegelt damit die Problematik des Spams an sich wieder, der als dunkle Seite der unbeschränkten Kommunikation im Internet der Störfaktor des elektronischen Briefwechsels ist. Im Gegensatz zu den zumindest am Rande menschenverursachten Kommunikationsstörungen, führen die Bildfehler eine Stufe tiefer in die Maschine, in die Welt des Codes, der Bits und der Funktionen. Entdecken wir dort die Ränder dessen, was wir für programmiert, festgelegt und beherrschbar gehalten haben?